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Drachen Evolution 4

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Nachdem sich die Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika geschlossen hatte kam es zu einer erneuten Welle von Einwanderungen. Nicht nur die flugfähigen Drachen, sondern auch die erdgebundenen Kreaturen erreichten nun die fruchtbaren Pampas. Seit Jahrmillionen wurde die südliche Hälfte des amerikanischen Doppelkontinets von einer Drachenlinie dominiert, die sich durch ihr tödliches Gift und ihre Schnelligkeit auszeichnete. Die Lophoraptoriden waren eine erfolgreiche Gruppe langbeiniger Drachen deren Spuren man von Venezuela bis Feuerland findet.
Zu ihren größten Vertretern gehörte der bis zu 4,5m lange Terrorlophosaurus longissimus. Seine Überreste wurden in Argentinien und Brasilien gefunden. Ein Bauer entdeckte 1995 einen langen Mittelfußknochen als er in der Nähe der Stadt Rio Colorado sein Feld pflügte. Zutage kam ein fast vollständiges Skelett mit erhaltenen Hautresten und noch hornbeschichteten Krallen. Später tauchten weitere Funde in Neuquen und nahe Franca (Brasilien) auf. Auch gibt es vereinzelte Knochen aus Nordbrasilien die anscheinend zu einer noch größeren Unterart gehörten die vorläufig Terrorlophosaurus horridus genannt wurde. Weitere Untersuchungen stehen noch an. Doch nicht nur die mit 2,5m Höhe imposanten Vertreter der Austrotyranniden, wie die großen Species zusammengefast werden, sollen an dieser stelle erwähnt werden. Zu den Lophoraptoriden gehörten auch einige der kleinsten Drachenarten die uns bekannt sind.
Allen vorran der nur einen halben Meter lange Pusilloscalprum ist uns aus der Fossilüberlieferung gut bekannt.
4 Exemplare fand man in Argentinien am Rand der Anden, 2 weitere Teilskelette kamen in Chile ans Tageslicht.
Puilloscalprum ist deswegen so bemerkenswert weil dieses kleine Tier Anpassungen an ein Leben als Parasitenvertilger zeigt. Die Zähne im rostralen Bereich des Kiefers sind nadelförmig und weisen nach vorne wo sie eine Art mehrspitzige Pinzette bilden. Die Zähne ragten über den Rand der Dentale hinaus und ermöglichten so das ungehinderte aufpicken von Nahrung. Hinweise auf die mögliche Lebensweise des Drachens lassen sich aus erhaltenen Magenrückständen sowie der Fundsituation ableiten.
Warum diese extrem erfolgreiche Familie beinahe unterging ist noch nicht ausrechend geklärt. Tatsache ist das sie ihre Vormachtstellung begannen zu verlieren als die ersten Aquilapoda in Südamerika einwanderten. Vorallem die Verwandten des modernen Eurovenators und die heute als urtümlich aber robust geltenden Cerascidae fielen wohl wie die Heuschrecken ein. Wie auch beim Untergang der Diplopterna könnten neuartige Krankheitsereger eine Rolle gespielt haben. Von den geschätzten 12 Arten die den südamerikanischen Kontinent einst besiedelten, überlebten nur drei das Vordringen der neuen Konkurrenz.
Jedoch führten neuerliche Klimaschwankungen bald dazu das die primitiven Aquilapoda (bis auf Tepuiodraco) wieder verschwanden. In Afrika und dem vorderen Orient erreichten sie hingegen riesige Ausmaße. Besonders die Wyvernidae brachten höchst erfolgreiche Arten wie Aquilatherium oder Afrorex hervor. Fußspuren aus Äthiopien geben hinweise darauf warum diese Gruppe so erfolgreich war. Sie lebten in Gruppen.
Zumindest schließt man das aus der 230m langen Fährtenfolge die von 5 Individuen unterschiedlichen Alters oder Geschlechts stammen. Auf ein komplexes Sozialverhalten deuten auch, bisher unveröffentlichte, Funde aus dem Irak hin, bei denen merhere Tiere neben einander Gefunden wurden. Während in den Tropen und Subtropen die Drachen prächtig gediehen sah man sie in den Gemäßigten Breiten eher selten. Drachen sind zwar Warmblüter doch haben sie kaum Möglichkeiten diese Wärme zu halten wenn es zu einem Temperatursturz kommen sollte. Nur die größten Arten konnten zeitweise bis zum Polarkreis vordringen (Gigantothermie), und auch nur saisonal um reichlich Beute zu machen und dann in wärmere Gefilde zurück zukehren. Gerade deswegen sind die Cryodraconidae eine Rarität. Als die Globale Durchschnittstemperatur weiter sank, entwickelte eine Familie von Drachen einen wirksamen Schutz gegen die Kälte. Aus einfachen verlängerter Borsten, die wahrscheinlich zur Zurschaustellung dienten, entwickelten sich lange haarähnliche Strukturen die den ganzen Körper bedecken können. Diese Chitinfilamente ersetzen jedoch, anders als bei Vögeln und Säugetieren, nicht die Schuppen, sondern bilden eine isolierende Schicht unter der der Hautpanzer erhalten bleibt. Die Filamente sind hohl und haben Rillen die sich günstig auf das Strömungsprofil der Drachen auswirken. Einer der frühsten Cryodraconidae, Eoiactator, trug diesen "Pelz" wahrscheinlich nur an wenigen Stellen seines Körpers, doch spätestens in der ersten Eiszeit waren seine Nachfahren gerüstet für Temperaturen unter Null. Weitere markante Merkmale der Gruppe sind die ausgeprägten Wangenknochen, eine kurze Schnauze sowie ein reduzierter zweiter Finger, eine weitere Anpassung and die eisigen Jagdgründe. Denn je kleiner die Körperoberfläche desto geringer ist auch der Wärmeverlust.
Teil 4 meiner Reihe über die Evolution der Draconiformes
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